
Mammon – Der Dämon der Gier und des unstillbaren Verlangens
Mammon – ein Name, der seit Jahrhunderten als Sinnbild für Gier, Materialismus und die dunkle Seite des Reichtums steht. Ursprünglich taucht der Begriff in der Bibel auf, insbesondere im Neuen Testament, wo Jesus warnt: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Was einst ein Wort für weltlichen Besitz war, wurde in der christlichen Theologie zu einer personifizierten Macht – einem Dämon, der Menschen in die Versuchung führt, Reichtum über alles zu stellen.
Im Mittelalter wurde Mammon als einer der sieben Fürsten der Hölle beschrieben, ein dunkler Verführer, der seine Opfer in ein Netz aus Gier und moralischer Verderbnis lockt. In John Miltons „Paradise Lost“ erscheint er als finsterer Fürst, der sich nicht nach himmlischer Erleuchtung sehnt, sondern nach Gold und Reichtum – ein Sinnbild für all jene, die sich dem Streben nach Besitz verschreiben, während ihre Seelen verarmen.
In Kunst und Literatur wird Mammon oft als abstoßender Dämon mit grobschlächtigem Gesicht und gefräßigem Blick dargestellt, ein Wesen, das von unersättlichem Hunger nach Macht und Reichtum getrieben wird. Doch auch heute lebt sein Name weiter – als Metapher für die zerstörerische Kraft des ungezügelten Materialismus, als Warnung davor, das Spirituelle dem Weltlichen zu opfern. Wer Mammon dient, mag Reichtümer anhäufen, doch verliert er sich selbst an eine Macht, die niemals genug hat.